„Plötzlich fühlt man sich im Wohnzimmer wie auf der Terrasse.“
Philipp Buxbaum im AXAAR® Perspectives Talk
Projekt Daten
Baujahr: 2016
Bauherr: Marco Sillaber
Architekt: smartvoll Architekten ZT KG
AXAAR Modelle: Horizon
Beide Dachfenster vom Typ Horizon wurden bereits vor einigen Jahren bei euch im Loft B verbaut. Wie seid ihr damals auf die Lösungen von AXAAR®gekommen und was hat euch in der Entscheidung bekräftigt.
Bei der Planung des Lofts ging es in erster Linie um eine Umnutzung, darum, einen Raum einer Nutzung zuzuführen, für die er ursprünglich nicht vorgesehen war. Die Idee war, die Großzügigkeit des ehemaligen Gewerbes in den Wohnbereich zu übertragen. Keine Zerstückelung des Raumes, keine Unterteilung in kleine Kabinen, sondern offenes Wohnen in der Großzügigkeit. Dafür brauchten wir ein Dachschiebefenster, das schräg funktioniert. Wir haben recherchiert, wer die Schiebefenster herstellen kann. Dabei sind wir auf AXAAR® gestoßen.
Warum wurden die Elemente im Loft B auf diese recht unkonventionelle Art und Weise, nämlich mit der Schräge nach außen verbaut?
Die Neigung der beiden Dachflächenfenster folgt der Sargdeckelkonstruktion, die auf der Panzerhalle liegt. Auch die Brüstung der Terrasse wurde im selben Winkel geplant, um den Raum innen und außen optimal zu nutzen.
Mit welchem Zubehör sind die Modelle ausgestattet?
Wichtig war, dass man beide Dachfenster gleichzeitig steuern und öffnen kann. Weiters waren die Sicherheitsvorkehrungen, wie beispielweise die automatische Stoppfunktion (über eine lasergesteuerte Sensorik) essentiell. Ein Produkt wie AXAAR®, das all die Funktionen bietet und im Gesamten so durchdacht ist, ist einfach super. Integrierte Funktionalität bzw. ein Baukastensystem ist generell ein wichtiger Punkt - von Beschattungsoptionen über dem richtigen Sonnenschutz durch Beschichtungen bis hin zur Möglichkeit, Solar nachzurüsten. Häufig ist man bei der Integration eines Sonnenschutzes bei Dachfenstern auf Sub Firmen angewiesen. Kommt beides aus einer Hand ist das ein großer Vorteil für den Architekten und den Bauherrn.
Wir bei AXAAR®haben uns zum Ziel gesetzt, mit innovativen Lösungen für mehr Freiheit im Wohnraum zu sorgen. Philipp, was bedeutet in diesem Zusammenhang Freiheit für dich?
Auf das Fenster bezogen spürt man mit AXAAR® definitiv ein Stück Freiheit. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kippfenstern, kann man ein Dach großflächig öffnen und den Raum in den Freiraum hinein erweitern.
Nun inhaltlich zum Thema Freiheit: Wir argumentieren ganz oft gegen den Stauraumwahn, den wir in Österreich haben. Die meisten Leute haben das Gefühl, man nehme ihnen den Stauraum weg, sobald man ihnen den Keller nimmt. Doch wie viel Platz braucht man tatsächlich? Weniger Fläche hat positive Auswirkungen auf den Ressourcen-Kreislauf. Man hat weniger Platz, um unnötige Dinge anzusammeln. Wenn man wenig besitzt, hat man mehr Freiheit, habe ich das Gefühl. Zu viel Besitz kann belastend sein. Ich glaube, dass wir als Architekten dahingehend viel beeinflussen und Wohnungen mit mehr Qualität gestalten können.
Ein kleiner Rückblick zur Planungs- und Bauphase. Was war dein AXAAR®Moment?
Ich kann mich noch genau daran erinnern, als sich die beiden Flügel das erste Mal geöffnet haben und man auf die Terrasse gehen konnte – das war ein cooles Gefühl! Wenn man im Dachboden unterwegs ist und diesen zur Gänze öffnet, kann man die Freiheit genießen und das Wohnzimmer fühlt sich plötzlich an wie eine Terrasse.
Welchen Stellenwert nehmen Dachausbauten in der heutigen Zeit ein?
Wir sind Weltmeister im Bodenverbrauch bzw. in der Flächeninanspruchnahme. 2002 sind wir losgezogen mit dem Ziel, 2012 unsere Flächeninanspruchnahme auf 2,5 Hektar pro Tag zu reduzieren. Aufgewacht sind wir mit dem Zehnfachen. Und nun haben wir das Ganze auf die Hälfte reduziert. Man muss hier zwischen den verschiedenen Arten der Flächeninanspruchnahme unterscheiden: der versiegelten und der unversiegelten Inanspruchnahme. Bei der unversiegelten handelt es sich um intensiv genutzte Freizeitflächen, Kraftwerksflächen, Deponien und Abbauflächen. Bei den versiegelten handelt es sich um Flächen des Siedlungs- und Verkehrsbaus. Genau hier müssen wir ansetzen.
1950 lebten 75 % der weltweiten Bevölkerung am Land. Bis 2050 wird sich dieses Verhältnis laut UNO umkehren. Um diesen Wandel in den Städten entgegenzutreten, benötigen wir zwei Herangehensweisen: Zum einen die Nachverdichtung und anderseits die Leerstandsaktivierung. Beide Maßnahmen betreffen Dachböden und die dazugehörigen Möglichkeiten, die sich für universell einsetzbare Dachfenster ergeben.
Versiegelte Flächen bringen viele Risiken mit sich: Staub kann nicht gebunden werden, die Temperatur reguliert sich kaum und die Böden können kein Wasser aufnehmen, wodurch Überschwemmungen noch verheerender sind.
Hinzu kommt in Österreich, dass wir nur noch 53 % unseres Nahrungsbedarfes selbst produzieren, 47 % müssen wir importieren. Indem die, für die Landwirtschaft nutzbare Fläche, jährlich abnimmt, nehmen wir uns die Möglichkeit, die Bevölkerung selbst zu versorgen.
Eine Nachverdichtung der Stadt ist somit immer besser als eine Erweiterung und die Bebauung grüner Wiesen. Insofern kommt dem Dachbodenausbau eine große Bedeutung zu.
Was begeistert bzw. inspiriert dich Tag für Tag?
Wir haben unser Büro in erster Linie gegründet, damit wir und unsere Mitarbeiter Spaß bei der Arbeit haben. Das ist die erste Grundzutat, die wir benötigen und das inspiriert mich auch jeden Tag. Ein Arbeitsumfeld, indem die Leute Spaß haben, ist die Basis. Erst aus diesem Arbeitsumfeld heraus können tolle Projekte entstehen.
Architekten sollen nicht nur Projekte abarbeiten, sondern das Bindeglied zwischen Gesellschaft und Architektur darstellen, um sich stets der Verantwortung und Veränderungen bewusst zu sein. Wir sind es, die den Schritt gehen müssen, um zu zeigen, wie neue Wohnformen aussehen können und wie wir mit unseren Ressourcen umzugehen haben. Das inspiriert mich. Mich inspiriert nicht mehr wirklich, ob die Fliese lila oder blau ist. Stattdessen interessiert es mich, die Gesellschaft ein Stückweit weiterzuentwickeln und zu formen.